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Heilpraktiker Dr. Frank Welte

Peter (Name geändert), 40 Jahre, Selbstwertprobleme

Peter ist techn. Angestellter, hat Selbstwertprobleme und hat bereits eine Lebensanalyse bei mir durchgeführt, d.h. in jeder Sitzung haben wir ein Lebensjahr behandelt. Ganz konnten wir die Selbstwertprobleme nicht auflösen. Wir vermuten eine karmische Verstrickung, für die er den Spruch: „ich weiche dem Kampf aus“ gebildet hat. Diesen Spruch nimmt er mit in die Reinkarnationssitzung. Er hat zum Ziel, das Leben zu finden, in dem die karmische Verstrickung stattfand. Ist dieses Leben gefunden bildet er einen neuen Leitspruch, den er als Botschaft wieder mit in die Alltagsrealität nimmt.

Ich versuche Peter möglichst viel Sicherheit zu vermitteln und die Reise beginnt. Er formuliert seinen Leitsatz und begibt sich auf die Suche. Er teilt mir folgendes mit:

„Ich erlebe das Gefühl des Fliegens, bin ein großer (Seelen-)Vogel, der mit mächtigen Schwingen den Kosmos durchschweift. Um mich herum ist es blauschwarz, die Zeit ist endlos, ich fliege, bin Kosmos und doch ich selbst. Mein  Zeitgefühl ist verlorengegangen.

Undeutlich formt sich das erste Bild: eine kleine Südseeinsel, mit einer Palme und einer Eingeborenenhütte. Die ganze Hütte ist von Schreien erfüllt. Von meinem Schreien. Ich liege auf dem Knie eines Mannes und bekomme den Hintern versohlt.“

Ich frage Peter, ob er ein Mädchen oder ein Junge sei und warum er Schläge bekomme.

„Ich bin ein Mädchen und heiße Lola. Mein Po fühlt sich wie der eines Mädchens an. Ich bekomme von meinem Onkel den Hintern versohlt, weil ich ihn bei meinem Vater verpetzt habe, dass er mit meiner Mutter geschlafen hat. Und ich bin auf der Seite meines Vaters. Schließlich gelingt es mir meinem Onkel zu entwischen. Ich flüchte zu meiner Freundin Kiriam und wir spielen am Strand.“

Wir gehen weiter in der Zeit.

„Ich bin jetzt etwa vierzehn und spiele mit Kiriam Schweine zuzubereiten. Wir spielen wohlgemerkt, denn echte Schweine dürfen wir erst zubereiten, wenn wir die erste Regelblutung gehabt haben. Den Frauen ist es streng untersagt die Schweine zu jagen, das ist reine Männersache. Es ist gerade die Zeit der Jagd. Ich weiß, die Männer sind im Wald und stechen die Schweine ab. Später kommen sie bluttriefend, die Frauen warten schon und haben das Feuer unter den großen Kesseln erhitzt. Der Geruch von gekochtem Schweinefleisch zieht über den Strand. Da wir noch keine richtigen Schweine zubereiten dürfen nehmen Kiriam und ich kleine Hunde. Das Bild ist etwas undeutlich. Ich sehe Kiriam wie sie sich einen der kleinen Hunde greift und ruckzuck in das heiße Wasser steckt. Genau wie eine richtige Frau. Zu gern würden wir auch schon mit den Männern schlafen, doch wir bluten noch nicht. Noch laufen wir auch ganz nackt herum. Unser Haar ist wild zerzaust und geht bis zur Hüfte.“

Peter geht weiter in Zeit und Raum und findet sich und Kiriam als alte Frauen am Strand vor.

War das das ganze Leben? Ich lasse Peter in der Zeit wieder nach vorn gehen und aus der Distanz berichten, was er erlebt hat.

„Es kommen lauter fremde Männer auf Booten. Sie schlagen den ganzen Stamm tot und nehmen alle Vorräte mit sich. Meine Freundin und ich haben im Wald gespielt und als wir die Männer sahen haben wir uns in einem hohlen Baum versteckt. Mir schlägt das Herz, meine Freundin presst sich an mich. Eigentlich müssten wir helfen, aber wir haben so furchtbare Angst, ganz eng klammert sich Kiriam an mich. Wir sind ganz nah und können alles sehen. Unsere Leute wehren sich kaum. Die anderen sind viel zu viele.“

In der Erinnerung kommen die Tränen wieder. Ich lasse sie fliesen. Peter ist erleichtert.

„Damit war unser Schicksal besiegelt. Wir beiden Frauen waren auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen. Doch wir hatten Glück. Wir waren wie ein Körper, waren alles füreinander. Ich erlebe tiefste Innigkeitsgefühle von Frau zu Frau. Ob Freud, ob Leid, wir teilen alles miteinander. Wir sind uns Mann und Frau, trösten uns, wenn die Erinnerung zu stark schmerzt. Ich vor allem habe starke Schuldgefühle, nicht geholfen zu haben. Kiriam nimmt mich dann in den Arm und wiegt mich solange, bis ich mich beruhigt habe. Oft trennen wir gar nicht zwischen unseren Körpern. Wir essen, trinken und schlafen gemeinsam, überkommt uns die Lust, geben wir uns ihr gemeinsam hin.

Mehr oder weniger haben wir uns den Schweinen angeschlossen, holen uns zum Spielen die kleinen Ferkel. Schweine jagen wir keine, ist uns dies doch als Frauen verboten. So ernähren wir uns aus dem Meer, hauptsächlich von Muscheln. Unsere Gemeinsamkeit geht sechzig Jahre, schließlich liegen wir eng umschlungen am Strand, die Haare ineinander verwoben, haben seit Wochen nichts mehr gegessen, bis mich mein Körper wieder freigibt. Ich schwebe noch eine Zeit lang über meinem alten Körper und schaue meiner Freundin zu, die noch nicht soweit ist und entschwebe dann wieder als großer Seelenvogel in die Blauschwäre des Kosmos.“

In dem Moment, in dem ich die Hypnose beende berichtet Peter, dass der Kopf eines Bernsteintigers auftauche. Ich frage Peter sofort nach seinem Leitspruch und ob sein Spruch eine Veränderung erfahren habe. Der neue Satz steht klar vor ihm: „Ich stelle mich meinen Möglichkeiten.“

Ob dies eine reale Inkarnation oder ein archetypisches Erleben war erscheint mir völlig unwichtig. Was zählt ist das Erleben für dieses Leben. Und dabei hat Peter doch sehr viel über sich erfahren. Er hat sich intensiv als Frau gefühlt. Er hatte das Innigkeitserlebnis mit seiner Freundin. Er spürte die animalische Energie. Der Kopf des Bernsteintigers ist wie ein Ausblick auf künftige Möglichkeiten. In der Vorbesprechung hatte er auch erzählt, dass er eine unbestimmte Scheu vor Katzen habe. Die Bilder sprachen eine deutliche Sprache, es geht um seine verschütteten weiblichen Anteile. Ein erster Schritt wurde getan. Im imaginativen Erleben von Frau zu Frau kann Peter zum ersten Mal seine ihm bisher verborgenen weiblichen Gefühle zulassen.

Noch ist der Kopf des Bernsteintigers starr und leblos, doch das sollte sich ändern. In der nächsten Hypnosesitzung wird die Katze in ihm lebendig. Er berichtet, dass der Bernsteintiger wie in einer Zentuschzeichnung explodiert sei. Ich verlange von ihm alle Sinneskanäle zu öffnen und so erlebt er mit allen Sinnen die Wildheit, das Explodieren einer Katze. Verkörpert doch die Katze exakt den verschütteten Anteil in ihm: immer wach, immer zum Kampf bereit und gleichzeitig immer bereit zu schmusen, zu liebkosen.
Einige Tage später erscheint Peter der Bernsteintiger im Traum: Groß, lebendig und gefährlich ist er. Doch er bietet ihm seinen Arm an und er beißt ihn nicht. Die Angst vor der Katze in ihm muss doch noch ziemlich groß sein. Aber sie löst sich auf, wird lebendig. Die Symbolik könnte nicht schöner sein. Sie steht für erdige Kraft und was gibt es Kraftvolleres als der Anblick eines Bernsteintigers.

Hörprobe einer Entspannungshypnose


  • Kosten:
    Die Kosten für eine Behandlung betragen 85,- Euro.

Eine Behandlung dauert ca. eine Stunde.

Gerne beantworte ich Ihre individuellen Fragen rund um das Thema der Hypnose in einem kostenlosen telefonischen Vorgespräch unter 0175-7739190.

Ich rufe Sie auch gerne zurück.


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